E-Commerce

Tipps, wie man seinen Online Shop mit 1000 Euro Marketingbudget bekannt macht

Robert Brandl

Von Robert

Dieser Blogpost ist Teil der Blogparade von Ragazzi Group und Staffmarket mit dem Titel „Die 1000€ Marketing Idee“.

onlineshopIch gehe bei meinem Beispiel davon aus, dass wir es mit einem kleinen Online Shop zu tun haben, der individuelle Kleidung bzw. Accessoires verkauft. Also ganz so wie der Lisichka Online Shop für Handtaschen und Accessoires, dessen Umsetzung ich ja bereits ausführlich vorgestellt hatte.

1000 Euro ist viel und wenig zugleich. Für eine kleine Firma sind 1000 Euro eine Investition, allerdings kann eine Kampagne mit diesem Budget nur wirklich etwas bewirken, wenn alles drum herum stimmt – und damit ist vor allem das Konzept gemeint. Außerdem muss man auch selbst anpacken.

Dieser Artikel behandelt vor allem Maßnahmen, die zwar etwas Zeit benötigen bis sie wirken, dafür aber nicht sofort wieder verpuffen.

So würde ich Schritt für Schritt vorgehen:

1. Schritt: Bestandsanalyse

Bevor man etwas intensiv bewirbt, sollte man sicher sein, dass alles mit dem Angebot stimmt:

  • Stimmt der USP (Unique Selling Proposition)?

Der USP ist ein Alleinstellungsmerkmal, das eine Firma besonders macht. Fragen Sie sich: wie schaffe ich es etwas besonderes darzustellen? Etwas über das sogar ein Journalist oder Blogger berichten würde, weil es so außergewöhnlich ist. Ein guter USP kann Unmengen an Werbegeldern sparen, da man für Erwähnungen, die über Medienkanäle zustande kommen, nicht bezahlen muss.

  • Präsentation auf der Website

Bevor man die Kampagne startet, sollte man nochmal kritisch den Internetauftritt durchleuchten:
-Passt der Internetauftritt zum gewünschten Markenbild?
-Sieht alles professionell und zielgruppengerecht aus?
-Hat man den USP gut genug erfasst?
-Hat man Möglichkeiten Kunden zu binden (z.B. durch einen Newsletter oder Social Media Kanäle)?

  • Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Hier stellt sich zuerst die Frage, ob die Seite mit dem SEO-Gedanken im Hinterkopf geplant wurde.
Weiterhin sollte man analysieren, mit welchen Suchbegriffen die Seite gefunden wird.
Gibt es dabei vielleicht interessante Suchbegriffe, die man bei Google gezielt nach oben bringen könnte, um noch mehr Besucher zu gewinnen?

2. Schritt: Zielsetzung

Um den Erfolg später auch überprüfen zu können, sollte man ein paar konkrete Ziele festlegen. Diese können z.B. so aussehen:

  • USP (Alleinstellungsmerkmal) optimieren
  • Optimierung des Webauftritts (Text und Grafik)
  • Drei Erwähnungen in gut frequentierten Blogs zum Thema Mode
  • Zwei Erwähnungen in Websites zum Thema Selbständigkeit (z.B. als Interview)
  • Gewinnung von 200 Newsletter-Abonnenten bis Ende des Jahres
  • Erstellung von mindestens einem ausführlichem Blogartikel pro Monat
  • Implementierung von SEO-Maßnahmen: finden von geeigneten Suchbegriffen mit geringem Wettbewerb, die man erfolgreich besetzen kann
  • Steigerung der Besuchszahlen der Website um das Dreifache innerhalb von 12 Monaten
  • Und natürlich: Budget von 1000 Euro nicht überschreiten

3. Schritt: Umsetzung

  • USP (Alleinstellungsmerkmal) optimieren

Ein etwas extremes Beispiel, das ich in letzter Zeit gehört hatte, war ein Dienst, der das Online-Dating für beschäftigte Berufstätige outsourct. Diese Idee ist sehr außergewöhnlich. Aus diesem Grunde haben viele Nachrichten-Websites und sogar das Fernsehen darüber berichtet.
Klar ist: ein so Alleinstellungsmerkmal hat natürlich nicht jedes Produkt. Deswegen muss man ein wenig kreativ sein.

smokIm Falle des Handtaschen-Shops Lisichka würde ich vielleicht dazu raten die Smok-Technik intensiv zu beleuchten. Das Besondere an dieser Technik sind die wabenähnlichen Strukturen, die bei der Anwendung entstehen (siehe Bild). Da ich dazu relativ wenig im Netz gefunden habe, ist das ein Thema, das man ausbauen könnte.

Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus, aber vielleicht ist das ja eine alte Technik, die nun durch Lisichka wiederbelebt wird („Omas Technik wiederentdeckt für individuelle Handtaschen“). So ein „Claim“ ist sehr wichtig, wenn es darum geht in Medien Erwähnung zu finden. Journalisten brauchen solche Aufhänger.

Kosten: kostenlos, sofern man keinen Berater dafür anheuern muss. Ansonsten kann man z.B. einen KfW Gründungsberater anheuern – innerhalb der ersten 5 Jahre nach Gründung wird das stark gefördert: abhängig vom Berater nach Abzug der Förderung ca. 100-200 Euro Tagessatz.

  • Optimierung des Webauftritts

Hat man nun ein Alleinstellungsmerkmal gefunden, muss man dieses natürlich ausführlich auf der Website bearbeiten. Bei Lisichka würde das heißen: eine Themenseite erstellen, auf der die Smok-Technik anschaulich erklärt wird, evtl. auch mit Video.

Texte, Grafiken und Bilder kann man optimieren durch passende Dienstleister. Persönlich würde ich über Empfehlungen, Xing oder Google lossuchen und mir dann über das Profil, die Website und die Referenzen ein Bild über die jeweilige Person machen.

Außerdem würde ich immer empfehlen direkt mit dem Dienstleister zusammenzuarbeiten – eine zwischengeschaltete Agentur erschwert häufig nur die Kommunikation.

Kosten: abhängig vom Umfang der Änderungen

  • Erwähnungen auf anderen Websites oder Printmagazinen

Mit unserem USP im Handgepäck machen wir uns nun auf die Suche nach passenden Websites und Printformaten. Zur Bewertung der Popularität einer Website kann man übrigens diese Faktoren heranziehen.

Es hilft natürlich enorm, wenn man vielleicht vorher schon einmal Kontakt mit dem Blogger oder Redakteur hatte. Selbst scheinbar belanglose Dinge wie ein Blog- oder Twitter-Kommentar können dabei sorgen, dass man kein völlig Unbekannter mehr beim Schreiberling ist.

Dann heißt es eine nette E-Mail aufsetzen und die eigene Firma vorstellen. Bei Modemagazinen sollte man natürlich intensiver auf die handwerklichen Aspekte eingehen. Bei einem Blog über Selbständigkeit könnte man in diesem Falle auch ein Interview über „die Selbständigkeit als Frau“ vorschlagen.

Einfach in die Rolle des Redakteurs hineinversetzen! Was klingt interessant genug, um tatsächlich auch publiziert zu werden?

Kosten: eigene Zeit, evtl. Texterkosten für das Anfertigen von Artikeln (ca. 80-200 Euro pro Artikel)

  • E-Mail Marketing

Bei einem Online Shop ist es natürlich sehr wichtig im Kontakt mit Kunden zu bleiben. Einen zufriedenen Bestandskunden zu einem erneuten Kauf zu animieren, ist um ein Vielfaches einfacher als Neukunden zu werben.

Die Aufgabe wäre es zunächst, die Zustimmung (E-Mail Opt-in) von allen künftigen Kunden einzuholen. So würde ich im Rahmen des Bestellprozesses den Hinweis einbauen, dass man einen Newsletter erhalten wird (der natürlich jederzeit auch wieder abbestellt werden kann). Zusätzlich sorgt eine Newsletter Box dafür, dass sich auch Interessenten dafür anmelden können.

Einen Newsletter selbst umzusetzen, ist generell nicht so wahnsinnig kompliziert – wichtig ist, dass man Zeit und Muße mitbringt. Hier gibt es eine Einführung zur Newsletter-Erstellung.

Kosten: eigene Zeit oder Dienstleisterkosten. Bei einem Anbieter wie z.B. CleverReach zahlt man für die ersten 250 Abonnenten gar nichts.

  • Social Media

Um eine Facebook-Seite kommt im Grunde nicht herum. Diese kostengünstige Möglichkeit für Werbung sollte man sich nicht entgehen lassen. Am besten funktioniert das in Kombination mit einem Blog. In der Serie „Online Marketing für kleine Firmen“ finden Sie ausführliche Informationen zu diesem Marketingansatz.

Kosten: eigene Zeit oder Dienstleisterkosten

  • Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Einen SEO-Leitfaden für Einsteiger können Sie hier finden. Der wichtigste Punkt ist meines Erachtens die Analyse, wonach Ihre potentiellen Kunden überhaupt suchen. Aus dieser Analyse kann man dann Suchbegriffe ableiten, die zwar häufig gesucht werden, für die es aber vergleichsweise wenig passende Websites gibt.

In diese Lücke kann man stoßen und sehr viele Besucher gewinnen. Eine ausführliche Anleitung dazu gibt es in diesem Artikel. Ansonsten lohnt es sich zu prüfen, welche Suchbegriffe jetzt schon viele Besucher liefern – hier sollte man gezielt versuchen bei Google noch weiter nach oben zu kommen.

Kosten: eigene Zeit, Software und Literaturkosten in Höhe von ca. 100 Euro bzw. ca. 300 Euro für eine professionelle SEO-Analyse. Anschließend eigener Aufwand für Linkaufbau etc.

Fazit

Die 1000 Euro habe ich jetzt nicht auf den letzten Cent heruntergebrochen. Mir ging es in den Marketingvorschlägen um Maßnahmen, die man auch selbst implementieren kann. Wer die Zeit für die Umsetzung der Maßnahmen nicht aufbringen möchte (was in vielen Fällen sehr verständlich ist), sollte dafür passende Dienstleister einsetzen.

Wer diese Maßnahmen alle umsetzt, sollte seine Umsätze deutlich steigern können. Weitere Vorschläge und Fragen gerne in die Kommentare!

 


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Robert Brandl

Gründer und Geschäftsführer

Servus, ich bin der Gründer von Tooltester! Ursprünglich aus München startete ich mein Berufsleben als Projektmanager in einer digitalen Marketingagentur in Frankfurt, wo ich immer derjenige war, der neue Web-Tools testete. Glücklicherweise konnte ich dieses Hobby im Jahre 2010 in meinen Beruf verwandeln. Ich freue mich von Ihnen zu hören. Sie finden mich auch auf LinkedIn.

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